Das Smartphone als Peilsender
Smartphones führen ein heimliches Doppelleben als Peilsender: Sie verschicken regelmäßig WLAN-Pakete mit eindeutiger Kennung. Schnüffler können dadurch Bewegungsprofile erstellen, selbst wenn die WLAN-Funktion im Handy abgeschaltet ist. Wer sich in die Untermenüs seines Smartphones begibt, kann das jedoch unterbinden, schreibt das Computermagazin c’t in der aktuellen Ausgabe 21/14.
Smartphones und Tablets versenden ständig kleine Datenpakete, die unter anderem die individuelle Hardware-Adresse enthält, die ein Mobilgerät eindeutig identifiziert. „Wer den WLAN-Datenverkehr längere Zeit aufzeichnet, kann also mühelos herausfinden, wann und wie oft etwa ein Smartphone und damit auch dessen Besitzer an einen Ort zurückkehrt“, erklärt c’t-Redakteur Ronald Eikenberg. „Wird an mehreren Stellen geschnüffelt, können sogar Bewegungsprofile erstellt werden.“ Noch mehr Informationen liefert die ebenfalls überlieferte Liste bisher verwendeter WLANs, womit sich sogar der Arbeitgeber oder straßengenau das Zuhause des Anwenders herausfinden lässt.
Manche Geräte verschicken die Informationen sogar, wenn sie im Standy-by-Modus sind oder WLAN abgeschaltet ist. „Wer so ein Smartphone oder Tablet in der Tasche hat, sendet also ständig ein Ortungssignal“, erklärt c’t-Experte Ronald Eikenberg. „Besonders negativ ist uns dabei die aktuelle Nexus-Generation von Google aufgefallen.“
Ob die Technik zur Überwachung oder gezielter Werbung eingesetzt wird, ist kaum nachzuweisen. Inzwischen weiß man aber von einem Flughafen und einem Einkaufszentrum, dass sie ihre Kunden gezielt per WLAN ausspionieren.
Wenn man sich der Überwachung entziehen will, sollte das WLAN nur einschalten, wenn man es braucht. Android-Anwender können zusätzlich in den erweiterten WLAN-Einstellungen das Häkchen bei der Funktion „Erkennungsfunktion immer verwenden“, entfernen. Es gibt auch Apps, die dabei helfen, die WLAN-Funktion gezielt zu verwalten: Mit den Automatisierungs-Tools Tasker und Llama etwa kann man WLAN-Schnittstellen ortsabhängig ein- und ausschalten.
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